Nesselsucht, auch als Urtikaria bekannt, ist eine häufige Hauterkrankung, die sich durch juckende Quaddeln, Rötungen und manchmal auch Schwellungen bemerkbar macht. Etwa jeder vierte Mensch erlebt mindestens einmal im Leben eine Episode von Nesselsucht. Die Beschwerden sind zwar meist harmlos, können aber sehr belastend sein und die Lebensqualität stark einschränken.
Der Name leitet sich vom Hautausschlag nach dem Kontakt mit Brennnesseln ab – die typischen Quaddeln ähneln diesem Bild stark. Die Hautreaktion entsteht durch eine Freisetzung von Histamin und anderen Botenstoffen aus den Mastzellen der Haut. Dadurch erweitern sich die Blutgefäße, Flüssigkeit tritt ins Gewebe über und es kommt zu den juckenden Schwellungen.
- Rötliche, erhabene Quaddeln, die unterschiedlich groß sein können
- Starker Juckreiz, oft plötzlich auftretend
- Teilweise Schwellungen (Angioödeme), besonders im Gesicht oder an den Lippen
- Häufig schnelles Abklingen der einzelnen Quaddeln, aber wiederkehrendes Auftreten
Die Auslöser sind vielfältig und nicht immer eindeutig. Häufige Faktoren sind:
- Allergien (z. B. auf Nahrungsmittel, Medikamente oder Insektenstiche)
- Infektionen (z. B. Erkältungen, bakterielle Infekte)
- Physikalische Reize wie Kälte, Hitze, Druck oder Sonnenlicht
- Stress und psychische Belastungen
- Chronische Urtikaria, bei der keine klare Ursache gefunden wird
Die wichtigste Maßnahme ist, den Auslöser – wenn bekannt – zu vermeiden. Zur Linderung der Symptome werden vor allem Antihistaminika eingesetzt, die den Juckreiz reduzieren und die Quaddelbildung eindämmen. Bei schweren Fällen können kurzfristig auch Kortisonpräparate notwendig sein. Unterstützend helfen:
- Kühle Umschläge oder Gels
- Locker sitzende Kleidung
- Stressabbau und ein gesunder Lebensstil
Ein Arztbesuch ist empfehlenswert, wenn:
- die Symptome länger als sechs Wochen bestehen (chronische Urtikaria)
- die Schwellungen die Atemwege betreffen
- die Beschwerden sehr stark ausgeprägt sind oder regelmäßig auftreten
Nesselsucht ist unangenehm, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Wer die eigenen Auslöser kennt und konsequent meidet, kann die Häufigkeit und Stärke der Schübe deutlich verringern. Mit der richtigen Therapie lassen sich die Beschwerden in den Griff bekommen – und die Haut findet wieder zurück ins Gleichgewicht.