23.November 2022

Rosazea und nun? Infos, Hautpflege und Ernährungs-Tipps.

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Was ist Rosazea?

Bei der Krankheit Rosazea handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Gesichtsdermatose, die sich durch eine fortschreitende Rötung im Gesicht (Flush) auszeichnet. Neben der fortschreitenden Rötung im Gesicht gibt es noch weitere, typische Anzeichen der Erkrankung: eine erhöhte Durchblutung der Haut, erweiterte Blutgefäße, stechende Schmerzen, juckende und brennende Stellen und trockene Haut. Dabei sind insbesondere Nase, Wangen, Kinn und Stirnbereich von den Symptomen betroffen.

Wer ist betroffen?

Rosazea ist eine chronische Erbkrankheit, die meist ab dem 30. Lebensjahr ausbricht und ihren Höhepunkt zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr erreicht, sodass Kinder und Jugendliche nur in Ausnahmefällen betroffen sind. Darüber hinaus leiden vor allem hellhäutige Personen an der Erkrankung und Frauen sind häufiger betroffen als Männer. 

Wie wird Rosazea ausgelöst?

Ursachen und Auslöser der Krankheit sind genau wie bei der Akne  vulgaris sehr individuell. Erste Symptome werden häufig durch unspezifische Reize  ausgelöst. Dazu gehören Sonnenstrahlung, Temperaturwechsel, Hitze, Stressfaktoren, Alkohol und scharfe Speisen.

Akne oder Rosazea?

Rosazea kann leicht mit Akne verwechselt werden, da in späteren Stadien auch Akne Symptome wie Papeln, Pusteln oder Knoten auftreten können. Allerdings finden sich bei der Akne offene sowie geschlossene Mitesser, die bei der Rosazea nicht auftreten. Außerdem leiden vor allem Jugendliche unter Akne, wohingegen Rosazea Patienten meist älter sind. 

Welche Phasen der Rosazea gibt es?

Allgemein lassen sich drei Phasen der Erkrankung unterscheiden: Rosazea erythematoteleangiectatica, Rosazea papulopustulosa und Rosazea hypertrophica.

 

Stadium I:  Rosacea erythematoteleangiectatica


Das erste Stadium ist durch eine bleibende Gesichtsrötung gekennzeichnet. Das Bindegewebe verliert an Kraft, sodass bereits kleine Äderchen sichtbar werden. Darüber hinaus nimmt die Reizbarkeit der Haut zu und Betroffene leiden unter weiteren Symptomen wie Stechen, Brennen oder Juckreiz.

 

Stadium II: Rosazea papulopustulosa


In diesem Stadium treten vermehrt Pusteln und Papeln auf, sodass die Erkrankung immer stärker einer Akne ähnelt. Zudem kann das Gesicht geschwollen wirken, da sich Lymphflüssigkeit unter der Haut ansammeln kann. 

 

Stadium III:  Rosazea hypertrophica


Bei der stärksten Form der Rosazea treten großflächige, entzündete Knoten auf, die sich vor allem an Wangen und Nase zeigen. Zudem sind die Bindegewebszellen deutlich vergrößert und die Talgdrüsen verdickt, sodass Patienten eine sehr großporige und entzündliche Haut aufweisen. 

Wie wird Rosazea behandelt?

Die Art der Behandlung hängt vom jeweiligen Schweregrad der Erkrankung ab. Mit einem angepassten Lebensstil und medizinischer Behandlung können Symptome gelindert und Schübe verzögert und verringert werden. Eine ultimative Heilung gibt es aber nicht. Für die Behandlung der Rosazea mit vorübergehenden oder dauerhaften Rötungen oder Papeln und Pusteln, sprich Stadium I und teilweise Stadium II ist eine örtliche Therapie meistens ausreichend. Wenn die Krankheit nur leicht ausgeprägt ist, reicht es meistens aus den entsprechenden Risikofaktoren zu meiden und einen hohen Sonnenschutz  zu verwenden. Die Meidung von Lebensmitteln, die zu einer Gefäßerweiterung führen (beispielsweise Alkohol, scharfe Speisen, heiße Speisen und Getränke), wird empfohlen. Neue Erkenntnisse weisen außerdem darauf hin, dass Nahrungsmittel, die reich an biogenen Aminen sind, wie z.B. Wein (insbesondere Rotwein) oder Käse, eine Verschlechterung der Rosazea begünstigen können. Für schwere Verläufe sollte man mit einem Dermatologen oder einer Dermatologin Kontakt aufnehmen.

Die richtige Pflege:

Obwohl die Krankheit nicht vollständig heilbar ist, kann sich der Hautzustand insbesondere mit der richtigen Pflegeroutine deutlich verbessern. Wirkstoffe  wie Malven- und Rosskastanienextrakt, Wildrosenöl und Hyaluron helfen dabei die entsprechenden Symptome zu lindern. Rosskastanienextrakt wirkt entzündungshemmend und fördert die Durchblutung, sodass schmerzhafte Schwellungen schnell zurückgehen.  Malvenextrakt ist stark reizlindernd und beruhigend. Rötungen und Spannungsgefühle gehen durch Verwendung des Malvenextrakt zurück. Wildrosenöl hat schützende, feuchtigkeitsspendende und hautregenerierenden Funktionen und hilft dabei, dass die Haut sich nach einem Schub regenerieren kann. Der Hyaluronkomplex hat eine wasserbindende Wirkung und schützt die sensible Rosacea-Haut vor Wasserverlust.


Quellen:

Melnik, B., & Chen, W. (2018). Akne und Rosazea. In Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie (pp. 1305–1336). Springer.

Plewig, G. (2005). Akne und Rosazea. In Dermatologie und Venerologie (pp. 885–909). Springer.

S2k-Leitlinie „Rosazea“ (AWMF-Registernr. 013-065). 2022

 

 

 

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